Referentenentwurf Jahressteuergesetz 2022

Das BMF hat am 28.07.2022 den Re­fe­ren­ten­ent­wurf für das Jah­res­steu­er­ge­setz 2022 veröff­ent­licht. Mit dem JStG 2022 sol­len not­wen­dige An­pas­sun­gen an das EU-Recht so­wie die Recht­spre­chung des EuGH und des BFH vor­ge­nom­men wer­den. Da­ne­ben sol­len auch Vor­ha­ben des Ko­ali­ti­ons­ver­trags um­ge­setzt wer­den.

In dem Ent­wurf fin­den sich ins­be­son­dere die fol­gen­den Maßnah­men:

Die Steu­er­pflicht sog. Re­gis­terfälle soll weit­ge­hend für nach dem 31.12.2022 zu­fließende Vergütun­gen bzw. für Dritt­li­zen­zen, die also nicht zwi­schen na­he­ste­hen­den Per­so­nen ver­ein­bart wur­den, be­reits rück­wir­kend ab­ge­schafft wer­den. Für die Zah­lung von Vergütun­gen seit dem 01.01.2022 soll die Be­steue­rung in § 10 Steu­er­oa­sen-Ab­wehr­ge­setz (StAbwG) ge­re­gelt wer­den, so dass nur Zah­lun­gen an Recht­sträger in einem nicht ko­ope­ra­ti­ven Steu­er­ho­heits­ge­biet er­fasst wer­den.

Der li­neare AfA-Satz für die Ab­schrei­bung von nach dem 31.12.2023 fer­tig­ge­stell­ten Wohn­gebäuden soll auf 3 % (bis­her 2 %) an­ge­ho­ben wer­den. Zu­dem soll die Möglich­keit, die AfA ab­wei­chend zum ty­pi­sier­ten AfA-Satz nach ei­ner begründe­ten tatsäch­li­chen Nut­zungs­dauer vor­zu­neh­men, ab dem Ver­an­la­gungs­zeit­raum 2023 ent­fal­len

Der vollständige Son­der­aus­ga­ben­ab­zug für Al­ters­vor­sor­ge­auf­wen­dun­gen soll auf den Ver­an­la­gungs­zeit­raum 2023 vor­ge­zo­gen wer­den. Bis­her ist hier ein vollständi­ger Son­der­aus­ga­ben­ab­zug erst ab 2025 vor­ge­se­hen. Mit der Ände­rung soll eine Dop­pel­be­steue­rung von Ren­ten ver­mie­den wer­den.

Der Spa­rer-Pausch­be­trag soll ab dem Ver­an­la­gungs­zeit­raum 2023 auf 1.000 Euro (bis­her 801 Euro) bzw. bei Ehe­gat­ten auf 2.000 Euro (bis­her 1.602 Euro) an­ge­ho­ben wer­den . Zu­dem soll der Aus­bil­dungs­frei­be­trag auf 1.200 Euro (bis­her 924 Euro) stei­gen.

Die Grundstücks­be­wer­tung im Be­wer­tungs­ge­setz nach §§ 177 ff BewG-E soll mit Wir­kung ab In­kraft­tre­ten des Ge­set­zes an die Im­mo­bi­li­en­wert­er­mitt­lungs­ver­ord­nung vom 14.07.2021 an­ge­passt wer­den. Die ge­plante Neu­re­ge­lung zieht ins­be­son­dere Ände­run­gen im Er­trags- und Sach­wert­ver­fah­ren zur Be­wer­tung be­bau­ter Grundstücke nach sich.

Ins­be­son­dere in Vor­be­rei­tung auf die Aus­zah­lung ei­nes sog. Kli­magel­des soll eine Rechts­grund­lage zum Auf­bau ei­nes di­rek­ten Aus­zah­lungs­wegs für öff­ent­li­che Leis­tun­gen un­ter Nut­zung der steu­er­li­chen Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer ge­schaf­fen wer­den.

Im Be­reich der Um­satz­steuer ist die Um­set­zung der EU-Zah­lungs­dienst­leis­ter-Richt­li­nie vom 18.02.2020 so­wie des On­line­zu­gangs­ge­setz vom 14.08.2017 be­ab­sich­tigt.